»Vitale Innenstädte 2024«: Ergebnisse für Elmshorn liegen vor
Wie wird die Elmshorner Innenstadt genutzt, wie wird sie bewertet und was sollte verbessert werden? Diese Fragen wurden 401 Innenstadtbesuchenden in Elmshorn im Rahmen der bundesweiten Untersuchung „Vitale Innenstädte 2024“ gestellt. Jetzt liegt die Auswertung vor.
Im Herbst 2024 wurden seitens des Instituts für Handelsforschung (IFH) Köln 107 deutsche Städte aller Größen und Regionen anhand eines einheitlichen Fragebogens zur Nutzung, der Attraktivität und Verbesserungsmöglichkeiten der Innenstadt befragt.
Regelmäßige Bewertung
Elmshorn hat sich im Auftrag der Stadtverwaltung beteiligt. „Wir sind froh, dass wir nun einen aktuellen Ist-Stand darüber haben, wie die Innenstadt wahrgenommen und genutzt wird. Zukünftig beabsichtigen wir, in einem regelmäßigen Turnus an der Untersuchung teilzunehmen, um evaluieren zu können, wie sich die Innenstadt entwickelt“, erläutert der designierte Baustadtrat Marius Munk.
Einkaufen an erster Stelle
Am häufigsten nutzen die Befragten die Elmshorner Innenstadt zum Einkaufen (63 %) oder um gastronomische Einrichtungen aufzusuchen (55 %). Insbesondere die Nutzung von Gastronomie wird im Vergleich zum Ortsgrößendurchschnitt (Durchschnitt vergleichbarer Städte mit 50.000 - 100.000 Einwohner: 36 %) prozentual häufiger genannt. Auch das Wohnen mit 20 % und Dienstleistungsangebote mit 17 % spielen eine wichtige Rolle. Arztbesuche, Behördengänge und Wege zu Arbeit / Ausbildung werden nur selten als Besuchsanlass genannt (7 %). Die Vielfalt der Möglichkeiten wird von fast Dreiviertel der Befragten als „gut“ bewertet.
Frequenz der Besucher*innen
90 % der Passant*innen besuchen die Innenstadt täglich oder wöchentlich und halten sich dort zu etwa 80 % länger als eine Stunde auf. 35 % bleiben länger als 2 Stunden. Die Möglichkeit des Online-Shoppings hat bei mehr als 80 % der Befragten keinen Einfluss auf das Einkaufsverhalten vor Ort.
Zu Fuß unterwegs
Der Großteil der Befragten wohnt in Elmshorn und dem direkten Umland. Bezüglich des Mobilitätsverhaltens ist auffällig, dass im Vergleich zum Ortsgrößendurschnitt überdurchschnittlich viele Befragte zu Fuß (35 %, Ortsgrößendurchschnitt 21 %) und unterdurchschnittlich wenige mit dem Pkw oder Motorrad (29 %, Ortsgrößendurchschnitt 43 %) in die Innenstadt kommen.
Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (23 %) und von Fahrrad / E-Bike / E-Scooter (14 %) für den Weg in die Innenstadt entspricht etwa dem Ortsgrößendurchschnitt.
Starke Erreichbarkeit
Die Attraktivität der Elmshorner Innenstadt wird mit einer Gesamtnote von 2,9 bewertet. Positiv werden die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß, Veranstaltungen (zum Beispiel Stadtfeste, Weihnachtsmärkte, verkaufsoffene Sonntage) und das Dienstleistungs-, Gastronomie- und Einzelhandelsangebot bewertet.
Mehr Grünflächen und Parkmöglichkeiten
Schwächer werden die Parkmöglichkeiten und Grünflächen / Stadtbegrünung beurteilt. Bei den Maßnahmen die unbedingt ergriffen werden sollten, finden sich die Schwachstellen „Parken“ und „Grün“ wieder. Mit knapp 55 % hat die Umgestaltung zu einer grüneren Innenstadt den höchsten Stellenwert bei den Innenstadtbesuchenden. 39 % wünschen sich den Ausbau der Pkw-Parkmöglichkeiten. Weiter sollen Schritte gegen leerstehende Läden und Brachflächen unternommen werden (von 41 % genannt).
Geplante Veränderungen
In Bezug auf die Grünflächen und Begrünung der Innenstadt sind im Rahmen des Stadtumbaus einige Veränderungen in Planung, wie die Umgestaltung des Nordufers inklusive Verlagerung des Skulpturengartens und uferbegleitender Begrünung, die Begrünung des Buttermarktes sowie des geplanten Parkbands entlang der Berliner Straße und zusätzliche Unterführungen der Bahntrasse zur Verbesserung der Zugänglichkeit und Wahrnehmbarkeit des Steindammparks. Um die Attraktivität des Steindammparks zu steigern werden bereits aktuell im Rahmen einer Arbeitsgruppe Maßnahmen geplant und umgesetzt.
Parkraumkonzept
Im Hinblick auf die Parksituation wird zukünftig ein Parkraumkonzept erarbeitet und es wird untersucht, in welcher Art und in welchem Umfang ein Parkleitsystem für die Innenstadt entwickelt wird. Neben dem bereits geplanten Parkband entlang der Berliner Straße wird derzeit die jetzige ZOB-Fläche für den Bau eines zukünftigen Parkhauses geprüft.
Entwicklung eines Stadtquartiers
Was Maßnahmen gegen Brachflächen angeht, wird der Stadtumbau maßgeblich dazu beitragen, dass der Stadtteil Vormstegen südlich der Krückau, der ehemals gewerblich genutzt wurde und inzwischen weitgehend brach gefallen ist, zu einem lebendigen, gemischtgenutzten Stadtquartier entwickelt wird.
Pop Up-Stores in Leerständen
Schritte gegen Leerstände werden bereits seitens des Stadtmarketing Elmshorn e.V. unternommen, indem leerstehende Geschäfte angemietet werden, um diese möglichst günstig und ohne lange Mietdauer für innovative Geschäftsideen zur Verfügung zu stellen (Pop Up-Stores) und indem leerstehende Schaufenster durch kreative Gestaltung anschaulicher gestaltet werden. Zukünftig soll das Leerstandsmanagement gestärkt werden.