Kies sichert Ufer und schafft Lebensräume an der Krückau
Für das Vorhaben arbeitet die Stadt Elmshorn eng mit Dr. Ludwig Tent von der Edmund Siemers-Stiftung zusammen, die den Kies sponsert. „Mit der Neuschaffung ehemals vorhandener Kleinstlebensräume produziert die Natur unendlich viel“, zeigt sich der Gewässer- und Fischereibiologe begeistert. Insektenlarven zum Beispiel nutzen die Kiesbänke gerne bis zum Schlüpfen. Sie dienen wiederum Vögeln, Fledermäusen und Fischen als Nahrungsquelle. „In der Krückau haben wir vor allem Weißfische wie Rotauge, Aland, Brassen und Rapfen“, sagt Tent. Als sommerkühler Bach würde sie aber auch Bach- und Meerforelle beherbergen, wenn diese es an den Staustufen Richtung Elbe vorbeischaffen, so der Biologe.
Schülerinnen und Schüler packen mit an
Durch den Kies wird das Ufer stabilisiert, sodass weniger Bereiche und Bäume unterspült werden. „Das Ganze ist kein Bauwerk, sondern dynamisch“, betont Tent, der auch gerne Schülerinnen und Schüler sowie andere Freiwillige einbezieht. Dafür werden am Fluss ein paar Extra-Kiesel-Depots angelegt, die später mit Schaufel und Harke verteilt werden können. „In Elmshorn arbeite ich mit der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule zusammen“, sagt der 74-Jährige, der bis 2015 für die Stadt Hamburg und die Technische Universität Hamburg-Harburg tätig war.
Erste Aufschüttungen 2023
Bereits in den Herbstferien 2023 haben er und die Betriebshof-Mitarbeitenden Kies in der Krückau verteilt. Damals waren es zwei Sattelzüge mit insgesamt 50 Tonnen. Und geht es nach Tent, kommt er in den nächsten Jahren auch weiterhin nach Elmshorn: „An der Krückau haben wir noch viel, was gemacht werden kann“, sagt er mit Blick auf den Bereich zwischen Wittenberger Straße und Piening`scher Mühle. Allerdings sind viele dieser Abschnitte nicht mit Maschinen erreichbar, sodass der Verteilaufwand extrem wäre.
Stiftung ist auch in anderen Städten tätig
In die aktuellen Arbeiten waren auch der Wasser- und Bodenverband sowie die Naturschutzbehörde eingebunden. Ähnliche Projekte haben Tent und die Edmund Siemers-Stiftung bereits in Pinneberg, Barmstedt oder auch Bad Bramstedt umgesetzt.