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Datum: 14.04.2025

Kultureinrichtungen der Stadt legen herausragende Bilanzen vor

„Der Laden brummt.“ So fasst Elmshorns Erster Stadtrat Dirk Moritz die Bilanzen der Volkshochschule, der Stadtbücherei, des Stadtarchivs, des Industriemuseums und der Kulturverwaltung der Stadt zusammen. 2024 konnten sie ihr bereits hohes Niveau noch einmal ausbauen und auch 2025 wollen sie daran anknüpfen. „Die Zahlen sind ausgesprochen erfreulich“, betont Moritz und hebt dabei das hohe Engagement in den Einrichtungen hervor.


Das unterstreicht auch Caroline Schultz, Leiterin des Amts für Kultur und Weiterbildung: „Die Kolleginnen und Kollegen geben immer 100 Prozent und mehr – daher geht ein großer Dank an sie.“ 

Volkshochschule

„Der Ansturm ist größer denn je“, freut sich Volkshochschul-Leiterin Maike Bünning. Mit 5.782 Teilnehmenden verbuchte sie ein Plus von fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Unterrichtsstunden legten um 18 Prozent auf 20.154 zu und die Anzahl der Kurse um 1,4 Prozent auf 614. Alles absolute Bestmarken innerhalb der letzten fünf Jahre. 

Integrationsmotor

Mit dazu beigetragen hat auch die Aufgabe der Volkshochschule als Integrationsmotor. „Der hat im letzten Jahr ordentlich gebrummt“, so Bünning. Im Schnitt liefen jeden Tag allein zwölf Integrations- und Berufssprachkurse Deutsch mit durchschnittlich 236 Teilnehmenden an der Volkshochschule. 513 Personen legten ihre Deutsch-Prüfung ab und 179 Personen nahmen den Einbürgerungstest an der Volkshochschule wahr.

Super gewirtschaftet

„Ich sage jedes Jahr wieder, wir sind an der Kapazitätsgrenze – und dann hauen wir trotzdem noch eine Schippe drauf“, zeigt sich Bünning selbst ein wenig überrascht vom guten Ergebnis. Dank der positiven Resonanz konnte der städtische Zuschuss statt geplanter 634.200 auf 470.000 Euro begrenzt werden. Und noch ein herausragender Wert: 93 Prozent der Teilnehmenden würden ihren gebuchten Kurs weiterempfehlen.

Stadtbücherei

9.627 aktive Kundinnen und Kunden der Stadtbücherei Elmshorn bedeuten einen Anstieg um 557 (plus 6,1 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Unter ihnen finden sich 1.711 Neuanmeldungen und 1.182 Nutzerinnen und Nutzer der „Onleihe zwischen den Meeren“. Damit konnte die Stadtbücherei sogar die starken Zahlen von 2019, also von vor der Corona-Pandemie, steigern beziehungsweise an sie anknüpfen. 

Deutlich mehr Angebote

So auch im Veranstaltungsbereich. Dort ist es dem Team gelungen, deutlich mehr Angebote zu schaffen – insgesamt 310 Veranstaltungen mit mehr als 4.300 Gästen. Zum Vergleich: 2019 waren es 239 Veranstaltungen – der bisherige Topwert.

"Dritter Ort"

Der Bereich ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Stadtbücherei als „Drittem Ort“, an dem sich die Menschen zwanglos treffen und miteinander kommunizieren. „Wir merken, dass das immer mehr angenommen wird und sich viele dort zum Arbeiten und zum Austausch treffen“, sagt Amtsleiterin Caroline Schultz. Sie kündigt an: „Wir werden diese Angebote weiter ausbauen.“

Kinderbücherei komplett renoviert

Kräftig umgebaut wurde die Kinderbücherei im historischen Untergeschoss der Hauptstelle in der Königstraße. Sie wurde komplett renoviert, erhielt einen neuen Fußbodenbelag, restaurierte Wände und ein neues Lichtkonzept. 

Der Bestand der Stadtbücherei und ihrer Zweigstelle in Hainholz liegt bei knapp 79.000 physischen Medien, inklusive rund 6.500 Neuanschaffungen und 104 laufende Abonnements von Tages- und Wochenzeitungen sowie Zeitschriften. CDs, DVDs und Hörbücher – in anderen Büchereien aufgrund der Konkurrenz durch Streamingdienste abgeschafft – gibt es 4.651, die 16.654-mal ausgeliehen wurden. 

Hitliste

Insgesamt verzeichnete die Stadtbücherei mehr als 304.000 Entleihungen. Angeführt wird die Hitliste bei der schönen Kinderliteratur von „Lieselotte macht Urlaub“, bei der schönen Erwachsenenliteratur vom Band 1 der Reihe „Das Haus Kölln – Glänzende Zeiten“, bei der Sachliteratur für Erwachsene von „So stärken Sie Ihr Immunsystem“ und bei den DVDs – Spielfilme für Erwachsene von der „Harry Potter-Collection“ und der 5. Staffel von „The Crown“.

Stadtarchiv

Mit 282 Besucherinnen und Besuchern hat das Stadtarchiv 2024 ein Plus von fast 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr (177) in diesem Bereich verzeichnet. Hinzu kamen 226 Anfragen per E-Mail, Telefon oder Post (2023: 53 Personenstandsanfragen). „Die damit verbundene Recherche kann relativ viel Zeit in Anspruch nehmen“, erklärt Leiter Oliver Gülck.

Erschließung und Neuordnung

Umso beachtlicher ist, was das rentenbedingt auf zwei Hauptamtliche und neun Nebenamtliche geschrumpfte Team alles geschafft hat. Dabei drehte sich viel um die Erschließung und Neuordnung des Archivguts. So wurden zum Beispiel 395 Sammelakten zu den Personenstandsunterlagen erschlossen, die 1.208 Exemplare umfassende Hand- und Dienstbibliothek neu geordnet, die fast 13.000 Karten umfassende Hausbewohnerkartei der Nachkriegszeit erschlossen und die fast 30.000 Karten zählende Personenstandskartei der NS-Zeit fertig geordnet und verzeichnet.

Fa. Gebrüder Asmussen

Hinzu kamen 85 Ansichtskarten, eine Ergänzung des Amtsbücherbestands und das 18-monatige, privat finanzierte Drittmittel-Projekt „Fa. Gebrüder Asmussen“ mit allein fast 12.000 PDF-Scans sowie weiteren Gegenständen, Gemälden, Zeichnungen, Büchern und Fotos.

Lokalzeitung und mehr

Die Digitalisierung des Bestands ist ein wichtiges Anliegen des Stadtarchivs. Insgesamt 109 Personalakten sowie 13 Jahrgänge der Lokalzeitung bis 1911 und teilweise aus der NS-Zeit wurden eingescannt und für die Nutzung bearbeitet. Außerdem 104 Bücher und Druckschriften. Insgesamt kam der Haupt-Einscannende auf über 35.600 Scans.

Zeitzeugeninterviews des Fördervereins

Die Zeitzeugeninterviews des Fördervereins wurden ebenfalls fortgesetzt. „Es sind elf neue Filme beim Youtube-Kanal „Elmshorn damals“ zu finden“, lobt Gülck das ehrenamtliche Engagement. „Insgesamt haben die Beiträge schon über 100.000 Klicks“, hebt er hervor.

Industriemuseum

Wichtige Neuerungen gab es 2024 gleich mehrere im Industriemuseum Elmshorn – angefangen beim altersbedingten Leitungswechsel von Bärbel Böhnke zu Sven Bracke, über die Sanierung des kompletten Dachs, bis hin zu schmerzhaften Einschränkungen durch Brandschutzvorgaben. 

Probleme mit dem Brandschutz

Aufgrund des Brandschutzes musste unter anderem der Markt mit Kunstwerk abgesagt werden. „Dadurch hat sich unsere Gesamtbesucherzahl fast exakt um dessen Besuchszahl des Vorjahres reduziert“, stellt Bracke fest. Sie lag 2024 bei knapp 9.600 Besucherinnen und Besuchern. 2023 waren es fast 11.500, im Jahr 2022 rund 8.850 Gäste. 

Die Einschränkungen durch die Brandschutzvorgaben werden noch bis mindestens 2027 andauern. Unter anderem darf sich deswegen nur noch eine begrenzte Personenzahl in den oberen Stockwerken aufhalten. Größere Veranstaltungen wie der „Dampftag“ mussten deswegen ebenfalls ausfallen.

Konrad-Struve-Haus und Jüdischer Friedhof

Viel zu tun gab und gibt es dennoch für das Team, das auch das Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte und den Jüdischen Friedhof in der Feldstraße betreut. Aktuell läuft die Sonderausstellung „Wie riecht Elmshorn?“ und im November ist eine weitere Sonderausstellung zum Thema „Adventskalender“ geplant. Hinzu kommen Kindergeburtstage (2024 waren es 114), Gruppenführungen (131), Stadtrundgänge (23), Beteiligungen an Veranstaltungen wie dem Kinderkulturfest oder der Elmshorner Musiknacht, Eheschließungen, Filmvorführungen und Konzerte.

Veranstaltungen, Depot und Digitalisierung

„Wir wollen nach außen wirken und sind bemüht, noch mehr Veranstaltungen zu uns zu holen“, sagt Bracke.  Er betont aber auch: „95 Prozent der Arbeit sieht man von außen gar nicht.“ Dazu zählen beispielsweise die Betreuung der Depots oder die Digitalisierung der Bestände.

Web-Anwendung

Im Zusammenhang mit der Digitalisierung ist auch eine Web-Anwendung für die Ausstellungsstücke im Konrad-Struve-Haus entstanden, über die Gäste mithilfe ihres Smartphones Details zu den einzelnen Objekten erhalten. Überraschungen inklusive, so Bracke: „Bei der Erfassung habe ich zum Beispiel gelernt, dass wir Originalsachen einer Elmshorner Stadtwache aus dem 17. Jahrhundert haben.“ Die Web-Anwendung soll zukünftig auf die Ausstellungsstücke im Industriemuseum ausgeweitet werden.

Plattdeutscher Audioguide geplant

Geplant sind in 2025 auch eine Plattdeutsche Version des Audioguides in Kooperation mit dem Heimatverband Tru un Fast.

Kulturverwaltung der Stadt

Kleines Team, große Wirkung: „Wir stellen mit unseren fünf Leuten beziehungsweise 3,5 Vollzeitäquivalenten wirklich viel auf die Beine“, freut sich Maren Link, Sachgebietsleiterin im Amt für Kultur und Weiterbildung. Das Team organisiert Gedenkveranstaltungen, zum Beispiel zum Tag der Befreiung am 8. Mai, zur Reichspogromnacht, zur Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz oder auch zum Volkstrauertag. Außerdem kümmern sich die Mitarbeitenden um Highlights wie den SchulSlam, die Kulturmesse, das Kinderkulturfest, die Eventwoche Elmshorn liest oder auch um die Elmshorner Konzerte während des Schleswig-Holstein Musik Festivals. 

Städtepartnerschaften

Darüber hinaus pflegt das Team Elmshorns Städtepartnerschaften durch aktive eigene Besuche und Betreuung auswärtiger Delegationen. Besonderes Highlight: Eine Städtepartnerschafts-Edition des Elmshorn-Pixi-Buchs mit allen Sprachen der Partnerstädte. 

Publizieren, fördern und vernetzen

Auch Publikationen wie den Luftbildband „Über Elmshorn“ oder die „Beiträge zur Elmshorner Geschichte“ begleiten die Mitarbeitenden aktiv. Sie wirken in der Kulturförderung und Kulturvernetzung, in der Würdigung der Baukultur und in den Angelegenheiten der Stiftung zur Erhaltung von Kulturdenkmalen in Elmshorn. „Wir stecken schon wieder mitten in der Durchführung und in den Vorbereitungen vieler Aktivitäten“, sagt Link.