Schülerinnen und Schüler treten »Gegen das Vergessen« ein
„Das Motto soll uns daran erinnern, dass wir 80 Jahre nach Kriegsende aktiv für die Freiheit eintreten müssen“, betont Caroline Schultz, Leiterin des Amtes für Kultur und Weiterbildung. „Es ist erschreckend, welche aktuelle Bedeutung die Gedenkveranstaltung bekommen hat, wenn man den Reden von manchen Politikerinnen und Politikern zuhört“, ergänzt die künstlerische Leiterin Anna Haentjens.
Sie zeigt sich begeistert von den Darbietungen, die die Schülerinnen und Schüler aller sieben weiterführenden Schulen in Elmshorn erarbeitet haben: „Ein großes Kompliment, mit welchem Ernst und Engagement sie dabei sind“, so Haentjens.
Beiträge der Schulen
Die EBS steuert hochklassige Musik bei, die Waldorfschule hat auf Grundlage der Elmshorner Stolpersteine Texte und eine eurythmische Darstellung erarbeitet und die Boje-C.-Steffen-Gemeinschaftsschule führt eine szenische Darbietung auf, in der sie den Eichmann-Prozess und das Milgram-Experiment kombiniert. Die Bismarckschule stellt Musik und Audiocollagen zusammen, die Leibniz Privatschule würdigt in ihrer szenischen Darstellung den Mut eines Häftlings im Außenlager des KZ Neuengamme in Kaltenkirchen sowie zweier Frauen, die nebenan wohnten und die Gefangenen unterstützt haben und die Anne-Frank-Gemeinschaftsschule thematisiert in ihrem Theaterstück zur Widerstandsgruppe „Weiße Rose“ die Motive von Sophie und Hans Scholl.
Die Erich Kästner Gemeinschaftsschule wiederum widmet sich in ihrem Theaterstück dem Schweigen und Wegsehen der Kirchen während der NS-Zeit, zugleich aber auch dem mutigen Wirken des katholischen Priesters Maximilian Kolbe, der tausenden Menschen zur Flucht verhalf und dafür 1941 von den Nationalsozialisten ermordet wurde.
Studio AG kümmert sich um die Technik
Für Licht, Ton, Video und weitere Technik sorgt erneut die Studio AG der Erich Kästner Gemeinschaftsschule unter Leitung von Jens Bernhard. „Sie sind die ersten, die da sind und die letzten, die gehen“, lobt Amtsleiterin Schultz.
Karten kosten vier Euro
Für die öffentliche Abendveranstaltung stehen 380 Karten zur Verfügung. Die gibt es ab dem 20. Januar im Vorverkauf für vier Euro in der Buchhandlung Heymann oder am Veranstaltungstag an der Abendkasse.
Gestärkte Persönlichkeiten
Am Morgen erfolgt bereits eine Aufführung für die Mitschülerinnen und -schüler der Aktiven. Mitbegründer Michael Noch von der AG Stolpersteine: „Für mich ist wichtig, dass es eine Veranstaltung von Schüler*innen für Schüler*innen ist.“ Wer sich so aktiv mit den Verbrechen der NS-Zeit beschäftigt, der „ist hinterher sehr gestärkt und gereift als Persönlichkeit“, betont Noch und ergänzt: „Meines Wissens nach ist so eine Veranstaltung in Norddeutschland einmalig.“