St. Nikolai
Elmshorn "Sorget nicht! Trachtet am ersten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch solches alles zufallen.“ Bischof D. Wilhelm Halfmann zitierte die Worte des Matthäus während des Festgottesdienstes in der St. Nikolai Kirche. Und fügte hinzu: "In unserer Zeit, in der wir wegen der politischen Lage voller Sorge sind, gilt das besonders.“ Dabei unterstrich der Bischof, zwei Herren könne man nicht dienen: "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon, spricht Christus“, sagte Halfmann. Worte, die in unserer heutigen Zeit mehr als nur eine christliche Mahnung sind. Doch die Worte wurden vor 50 Jahren aus Anlass der 600-Jahr-Feier der Elmshorner St. Nikolai Kirche gesprochen. Nunmehr besteht die älteste Elmshorner Kirche 650 Jahre. Doch kaum jemand hat davon Notiz genommen.
Im Herbst 1961 gab es nicht nur einen Festgottesdienst, sondern eine ganz Festwoche aus Anlass des Jubiläums. Die Elmshorner Nachrichten berichteten damals ausführlich über die Veranstaltungen und stellten in einer Serie die Geschichte der Kirche im Zentrum der Stadt vor. Auf dem heutigen Kirchenplatz stand bereits seit etwa 1361 eine Kirche. In einem Verzeichnis der zur Hamburger Dompropstei gehörenden Kirchen von 1347 wird die Elmshorner Kirche erstmalig erwähnt. Es scheint aber sicher zu sein, davon gehen Historiker aus, dass es sich hier um einen Nachtrag handelt. Der Grund für die Annahme: Die Einträge erfolgten mit unterschiedlicher Tinte. Hinzu kommt: Erst 1362 wird die Kirche erstmalig urkundlich erwähnt. Daher geht man davon aus, dass die St. Nikolai Kirche im Jahr zuvor, 1361, baulich vollendet wurde. Als Namen bekam das Gotteshaus den des Heiligen Nikolaus, dem Schutzpatron der Fischer und Schiffer. 1657 legten Schweden einen Teil von Elmshorn mitsamt der Kirche in Schutt und Asche. Sofort nach Beendigung des "Schweden-Polacken-Krieges“ begann der Aufbau einer neuen Kirche, die 1661 eingeweiht wurde. 1733 gab es schließlich den Anbau, die sogenannte Schifferkirche.
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Ein "eingetragenes Denkmal“ ist die Kirche seit 1968. In den Jahren 1975 bis 1978 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten und Umbauten. Den 100. Turmgeburtstag feierten Gemeindeglieder 1982, und in den Jahren von 1996 bis 2003 gab es umfangreiche Restaurierungsarbeiten am Mauerwerk, an der Turmuhr, dem Altar, den Leuchtern, der Kanzel, dem Taufbecken und an den Fenstern. Gefeiert wurde und wird das 650-jährige Bestehen der Kirche nicht, teilte die Pressestelle des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf auf Anfrage mit. Jedoch wird 2013 eine Festwoche stattfinden. Der Anlass: Dann vor 100 Jahren, im Jahr 1913, wurde St. Nikolai komplett innen umgestaltet.