Elmshorns Hinterhof
Wer einen kleinen Rundgang über Vormstegen, Osterfeld, Rosenstraße und Schlossstraße macht, kommt schnell zu dem Ergebnis: Das Quartier Vormstegen ist Elmshorns Hinterhof im Herzen der Stadt! Eine kleine Bildergeschichte belegt dies:
Die Tour beginnt nach einem Kaffee in der "Kö“ am Damm/Wedenkamp. Hier weist eine Tafel auf einen geschichtsträchtigen Elmshorner Hafen hin. Den "Hafen“ muss ich fast suchen – rechts, auf der anderen Straßenseite, fließt Wasser. Mehr nicht.
Ein Schiffsdiesel (1939) und ein Stockanker, leicht versteckt und umgeben von einem ungepflegten Beet, direkt neben einer Parkpalette, auf der ich meinen Wagen nicht abstellen würde, sollen wohl noch einmal die Bedeutung des Hafens untermauern.
Wenige Meter hinter dem Buschwerk kommt die Straße Vormstegen, links liegt der Buttermarkt. Direkt am Bürgersteig steht ein Kiosk. Geworben wird mit dem Slogan: „Kiosk, der etwas andere“. Es stinkt nach Bier. Bloß schnell vorbei. Kremer, Eisenhandel, wirbt großflächig . . .
. . . an einer Hauswand. Hier blühte wohl einmal der Handel. Doch heute sehe ich beschmierte Hauseingänge, leere Geschäftsräume und viel Unkraut. Nur auf der anderen Straßenseite gibt es einen Lichtblick: Niebuhr.
Die „Unkrautarie“ setzt sich fort: Hier muss einmal der Eingang des werbenden Eisenhandels gewesen sein. Bloß weg – schön und gepflegt ist was anderes.
Doch viel besser wird es mitten im Stadtquartier Vormstegen nicht. Ein Lagerhaus mit vielen kaputten Scheiben ist zu sehen.
Doch was nützt ein riesiges Lager in einem historischen Gebäude, das zwar in der Schloßstraße steht, aber der Abrissbirne sehr nahe steht. Da bleibe ich bei der Meinung: Hinterhof pur.
Und am Rande steht und gehört dazu ein Hochhaus. Elmshorns erstes Hochhaus und einst wohl mal das größte Teppichhaus der Welt. Doch heute steht es leer.
Ein Blick zwischen zwei Häusern bestärkt mich: Hinterhof bleibt Hinterhof – auch im Herzen der Stadt.
Doch auch das gibt es im Hinterhof der Stadt: ein modernes Wohngebäude . . .
. . . und dieses kleine Haus wirkt geradezu anheimelnd.
Hier und da lassen Details im Hinterhof den Hinterhof vergessen.
Doch irgendwann sind diese Details mitsamt Hinterhof im Zentrum der Stadt weg. Wenn diese Bilder als historisch bezeichnet werden können, ist die Sanierung des Quartiers Vormstegen vollzogen (siehe dazu Teil 2).