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Folge 3: Weiterleitung zum Nutzer - der Wasserturm hat ausgedient

Früher diente der markante Elmshorner Wasserturm dazu, für ausreichend Druck auf dem Leitungsnetz zu sorgen. Sichergestellt wurde das ganz einfach durch den Höhenunterschied und die Schwerkraft. Heute übernehmen moderne Pumpen diese Aufgabe.

Sie verteilen das Wasser über ein 285 Kilometer langes Rohrnetz von den beiden Wasserwerken im Liether Wald und im Krückaupark bis zu den angeschlossenen Haushalten. Das Wasserwerk im Liether Wald ist übrigens schon seit 1902 in Betrieb. 1964 folgte aufgrund steigender Bevölkerungszahlen das Wasserwerk im Krückaupark.

Großes Einzugsgebiet

Beliefert werden neben Elmshorn auch die Gemeinden Klein Nordende und Kölln-Reisiek sowie Teile von Horst-Hahnenkamp, Raa-Besenbek und Bokholt-Hanredder. Dabei übernehmen die Stadtwerke den Transport bis zum jeweiligen Hausanschluss. Bis dahin garantieren sie auch für die Qualität. Aber es kommt auch auf die letzten Meter an, denn auf dem Weg am Zähler vorbei zum Hahn kann das Wasser Stoffe aus Rohren und Dichtungen aufnehmen. Am bekanntesten ist Blei, das lange als Zusatzstoff für Armaturen und Formstücke erlaubt war.

Morgens aufdrehen

Deswegen raten die Stadtwerke ihren Kund*innen: Lassen Sie Ihre Trinkwasserinstallation durch einen zugelassenen Installateur prüfen und alte Armaturen austauschen. Und Sie können noch mehr für Ihre Wasserqualität tun: Drehen Sie morgens den Wasserhahn einige Sekunden auf, um abgestandenes Wasser ablaufen zu lassen. So haben Sie frisches Wasser für Kaffee oder Tee. Zusätzlich bitten die Stadtwerke Sie, Medikamente mit abgelaufenem Verfalldatum nicht in die Toilette oder das Waschbecken zu werfen. Warum, das erklären wir in der nächsten und letzten Folge.

Gut zu wissen

Etwa 97 Prozent der Wasservorkommen der Erde sind Salzwasser. Nur etwa 3 Prozent sind Süßwasservorkommen. Ein Großteil davon befindet sich in der Arktis und Antarktis in Form von Eis. Zugänglich und genießbar für uns Menschen sind nur etwa 0,3 Prozent des Süßwassers.

Wie gelangt das Wasser zum Wasserhahn?

Über ein kilometerlanges, weit verzweigtes unterirdisches Rohrleitungsnetz gelangt das Wasser nach der Aufbereitung bis zum Wasserzähler ins Gebäude. Daran schließen sich die privaten Rohrleitungen der Immobilienbesitzenden an, die zu jeder Entnahmestelle führen. Dies sind in privaten Gebäuden Wasserhähne in der Küche oder im Bad, aber auch der Anschluss für die Toilette oder die Waschmaschine. Gewerbebetriebe erhalten ebenfalls Wasser für die Produktion über das öffentliche Leitungsnetz. Auch das Schwimmbad, welches von den Stadtwerken Elmshorn betrieben wird, wird mit Trinkwasser versorgt. Im öffentlichen Raum zählen zudem Trinkwasserspender oder Hydranten zur Versorgung von Baustellen, Marktbeschickern oder der Feuerwehr als Trinkwasserentnahmestellen.

Kommt aus jedem Wasserhahn im Haushalt Trinkwasser?

Ja, Trinkwasser in Deutschland wird nicht nur zum Trinken und zum Zubereiten von Speisen verwendet. Wir verwenden Trinkwasser in bester Qualität auch zum Duschen, Baden, Wäsche waschen und sogar zum Spülen der Toilette.

Warum kostet Trinkwasser etwas?

In der hohen Qualität des Trinkwassers steckt viel Arbeit – von der Wasserbevorratung, über die Aufbereitung bis hin zur Verteilung und schließlich wieder zur Aufbereitung in den Kläranlagen. Diese Kosten müssen durch den Trinkwasserpreis aufgefangen werden. Trotzdem kostet ein Liter Trinkwasser in Elmshorn nur 0,161 Cent.

Wer verbraucht am meisten der Wasserressourcen?

Den Großteil verbraucht die Landwirtschaft mit 69 Prozent, denn die Flächen, auf denen die Lebensmittel wachsen, müssen zum größten Teil künstlich bewässert werden und auch die Viehzucht verschlingt tausende Liter Wasser. Die Industrie liegt mit 19 Prozent auf Platz zwei.

Toilette mit Trinkwasser spülen – was gibt es für Alternativen?

Die Toilette mit reinstem Trinkwasser zu spülen hört sich paradox an – das ist es auch. Dabei muss das gar nicht zwingend sein, es gibt Alternativen. Häufig kommt die Nutzung von Regen- oder Grauwasser zur Anwendung. Es kann beispielsweise eine Grauwasseranlage installiert werden. Hierbei wird das Grauwasser (Abwasser vom Duschen, Baden, Händewäschen) vom restlichen Abwasser getrennt und separat aufgefangen. In einer Wasserrecycling-Anlage wird das Grauwasser schließlich so aufbereitet, dass es zum Putzen, Gießen und für die Toilettenspülung verwendet werden kann. Allerdings ist solch eine Anlage hauptsächlich in Neubauten rentabel, da der Einbau ansonsten sehr teuer ist.

Zisternen einbauen

Bei Regenwasseranlagen sind große Speicher erforderlich, damit auch bei Trockenheit immer genügend Wasser zur Verfügung steht. Dafür wird unter der Erde eine Zisterne eingebaut, die das Regenwasser einfängt und speichert. Unterirdische Speicherung ist auch deswegen wichtig, damit das Wasser durch zu warme Temperaturen keine Keime bildet. Das Regenwasser wird dann mittels einer Pumpe zum Ort der Nutzung transportiert. Dadurch, dass die Pumpe das Wasser von oben abnimmt, können sich am Grund der Zisterne Verschmutzungen ablagern.

Für beide Varianten wird ein separates Leitungssystem verwendet, denn Regen- oder Grauwasser dürfen sich niemals mit dem Trinkwasser vermischen.