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Folge 1: Woher stammt Elmshorns Trinkwasser?

Die Stadtwerke Elmshorn fördern das Trinkwasser aus 17 Brunnen im Liether Wald sowie im Krückaupark. Dabei greifen sie auf Grundwasser aus bis zu 160 Meter Tiefe zurück. Der Vorteil: Durch die unterschiedlichen Bodenschichten wird das Niederschlagswasser auf natürliche Weise gefiltert, bevor es sich auf einer undurchlässigen Lehm- oder Tonschicht sammelt. Von dort wird es mittels Pumpen zutage gefördert.

Um ganz sicher zu gehen, durchläuft das Wasser in Elmshorn noch Kiesfilteranlagen und teilweise Aktivkohlefilter, sodass auch letzte Schwebeteilchen entfernt werden.

Herausforderung Klimawandel

Für den Nachschub sind die Elmshorner*innen auf Niederschläge angewiesen. Bleiben diese wie in den Hitzesommern 2018 und 2019 über eine lange Zeit aus oder fallen nur in geringem Maß, wirkt sich das langfristig auf die lokale Versorgungssicherheit aus. Damit betrifft die Erwärmung des Weltklimas auch unsere Wasserversorgung. Schon heute sind Auswirkungen auf den Wasserstand erkennbar.

Pro-Kopf-Verbrauch: 134 Liter am Tag

Durchschnittlich verbraucht jede*r Kund*in der Stadtwerke Elmshorn 134 Liter am Tag. Um diesen Bedarf zu decken, fördern die Stadtwerke jedes Jahr rund 3,5 Millionen Kubikmeter Grundwasser. Das entspricht 3,5 Milliarden Litern.

Versorgungsgebiet

Versorgt werden neben Elmshorn auch die Gemeinden Klein Nordende und Kölln-Reisiek sowie Teile von Horst-Hahnenkamp, Raa-Besenbek und Bokholt Hanredder.

Vorgaben für Privatbrunnen

Übrigens: Grundstücksbesitzer*innen dürfen nicht einfach selbst einen Brunnen bohren. Bis in neun Meter Tiefe müssen sie ihr Vorhaben bei der unteren Wasserbehörde anzeigen, bei über neun Metern Tiefe ist das Vorhaben sogar genehmigungspflichtig. Der Bau darf in jedem Fall nur durch ein zertifiziertes Unternehmen erfolgen.

Wasser sparen - so funktioniert es

Im Sinne einer nachhaltigen Ressourcennutzung setzen die Stadtwerke Elmshorn auf einen bedachten Umgang ihrer Kund*innen mit Trinkwasser. Folgende Einspartipps helfen dabei:

  • Duschen statt Baden: Für ein Vollbad (140-180 Liter) wird etwa dreimal so viel Energie benötigt wie für eine fünfminütige Dusche.
  • Tropfende Hähne sofort reparieren. Nur zehn Tropfen pro Minute ergeben monatlich 170 Liter verschwendetes Wasser.
  • Geschirrspüler immer voll beladen. Beim Strom- und Wasserverbrauch macht es keinen Unterschied, ob die Maschine halb oder voll beladen ist.
  • Kaltes oder warmes Vorspülen von Hand ist überflüssig.
  • Für weniger verschmutztes Geschirr reicht das Kurz- oder Sparprogramm aus. Die Ersparnis gegenüber dem Normalprogramm beträgt etwa 20 Prozent.
  • Vorwäsche ist nur bei stark verschmutzten Textilien nötig.
  • Waschen Sie erst, wenn die Maschine voll ist. Das Fassungsvermögen bezieht sich auf Koch- und Buntprogramme. Bei Feinwäsche sind 1,5 bis 2 Kilogramm pro Trommelfüllung optimal.
  • Müssen Sie mal kleinere Mengen separat waschen, nutzen Sie das "1/2-Programm". Aber: Zweimal 1/2-Programm verbraucht mehr Strom und Wasser als einmal das Normalprogramm.

Gut zu wissen

Generell gilt: Etwa 80 Prozent des Trinkwassers, welches aus den Wasserhähnen läuft, stammt aus unterirdischen Grundwasserspeichern. Die letzten 20 Prozent werden von der Oberfläche aus Stauseen, Talsperren et cetera gewonnen.

Wie entsteht Grundwasser und wie wird es gewonnen?

Niederschläge sind die Grundlage des Grundwassers. Sie entstehen durch den natürlichen Wasserkreislauf. Wird die Erdoberfläche erwärmt, verdunstet die vorhandene Feuchtigkeit und steigt nach oben. Es bilden sich Wolken und wenn diese gesättigt sind, fängt es an zu regnen.  Wenn Niederschläge also im Boden versickern, und auf eine „Sperrschicht“ in Form von einer Lehm-/Tonschicht treffen, worauf sich das Wasser sammeln kann, entsteht Grundwasser. Beim Durchlaufen der verschiedenen Bodenschichten wird das Grundwasser gründlich gereinigt. Zur Förderung wird das Grundwasser abgepumpt und muss, um als Trinkwasser genutzt werden zu können, meist nur noch enthärtet werden.

Trinkwasser aus Stauseen und Talsperren, wie ist das möglich?

In Talsperren und Stauseen wird das über das umliegende Gelände zusammenlaufende Niederschlagswasser gespeichert. Ab einer Wassertiefe von circa 40 Metern befindet sich eine geeignete Wasserentnahmestelle. Dort befindet sich eine konstante niedrige Temperatur, die das Wachstum von Keimen und Bakterien hemmt. Das Wasser aus Seen und Talsperren muss immer aufbereitet werden, damit es als Trinkwasser genutzt werden kann.

Wie wird Trinkwasser aufbereitet?

Die Wasserqualität des Rohwassers reicht noch nicht aus, um den Trinkwasserstandards zu genügen. Aus diesem Grund muss Trinkwasser aufbereitet werden. Bei der Trinkwasseraufbereitung werden unerwünschte Bestandteile aus dem Wasser entfernt. Zusätzlich ist meist eine Enthärtung des Rohwassers nötig, um einen längerfristigen Betrieb von technischen Anlagen sicherzustellen. Dies bedeutet, dass dem Wasser Magnesium und Kalzium entzogen werden.