Anbringung einer Informationstafel auf dem alten jüdischen Friedhof
Das Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen lädt Interessierte in Zusammenarbeit mit der Stadt Elmshorn am 19. Mai 2025 ein, die Informationstafel an der Friedhofshalle des jüdischen Friedhofes in der Feldstraße einzuweihen und damit auf die große Bedeutung von Friedhöfen im Judentum aufmerksam zu machen und über die Verhaltensregel zu informieren.
In Deutschland gibt es rund 2.000 jüdische Friedhöfe, wovon 22 in Schleswig-Holstein liegen. Die meisten von ihnen wurden in der NS-Zeit geschändet und beschädigt. Doch viele Friedhöfe wurden nicht vollständig zerstört.
Zeichen setzen
Um das kulturelle und religiöse Erbe sichtbar zu machen, möchte Dr. Helge-Fabien Hertz mit Hilfe der Informationsschilder auf den Friedhöfen an die Geschichte des Judentums erinnern und ein Zeichen für heutiges jüdisches Leben und gegen Antisemitismus setzen.
Dr. Helge-Fabien Hertz
Dr. Hertz vom Steinheim-Institut ist Dozent an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und hat in Zusammenarbeit mit Studierenden Informationstafeln entworfen. Diese sollen auf allen 22 jüdischen Friedhöfen in Schleswig-Holstein aufgestellt und für Besucher der Friedhöfe zugänglich gemacht werden.
Bedeutung und Geschichte
Die Tafeln klären über die Bedeutung und Geschichte der Friedhöfe auf und informieren zudem über die beim Besuch eines jüdischen Friedhofs einzuhaltenden Regeln.
Im Judentum haben Friedhöfe eine große Bedeutung. Sie werden auch „Haus der Ewigkeit“ genannt, da ein Grab im jüdischen Glauben auf Dauer bestimmt ist und nicht verkauft, übertragen oder verlegt werden kann.
Steine statt Blumen
Anstatt Blumen werden Steine auf den Grabstein gelegt, um dem Verstorbenen Respekt zu erweisen und zu symbolisieren, dass er nicht vergessen wird.
Verhaltensregeln
Auch gibt es Verhaltensregeln, die auf der Tafel nachzulesen sind. So sind unter anderem essen, trinken und rauchen auf dem Friedhof nicht erlaubt. Männer tragen eine Kopfbedeckung, um ihre Ehrfurcht vor Gott zu zeigen.
Elmshorner Friedhof
Der Ursprung des alten jüdischen Friedhofs in Elmshorn geht auf das Jahr 1685 zurück. Seit 2017 steht er unter Denkmalschutz. Auf ihm stehen rund 150 Grabsteine.
Feierstunde am 19. Mai
Anlässlich des besonderen Ereignisses der Einweihung der Informationstafel an der Außenwand der Halle findet am 19.05.2025 eine kleine Feierlichkeit statt. Diese beginnt um 16 Uhr in der Weißen Villa.
Grußworte, Vorträge und Führung
Neben der Begrüßung durch Elmshorns Oberbürgermeister Volker Hatje wird es weitere Vorträge unter anderem Dr. Hertz und Alisa Fuhlbrügge, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Elmshorn, geben. Im Anschluss folgt ein gemeinsamer Gang zur Friedhofshalle in der Feldstraße, um die neu befestigte Informationstafel einzuweihen. Die Veranstaltung endet mit einer kurzen Führung über den Friedhof.
Anmeldung erbeten
Für die Teilnahme an der Veranstaltung melden Sie sich gerne per E-Mail beim Amt für Kultur und Weiterbildung der Stadt Elmshorn an unter der Adresse: