Tag der Elmshorner Geschichte
Der Tag der Elmshorner Geschichte wird seit dem Jahr 2010 in Elmshorn mit einem Veranstaltungsangebot mit Wort- und Kulturbeiträgen und Ausstellungen begangen.
Auftakt im Konrad-Struve-Haus
Der erste Tag der Elmshorner Geschichte wurde am 31. Oktober 2010 von 12:00 bis 17:00 Uhr vom Industriemuseum Elmshorn ins Leben gerufen. Anlass war die Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Außenstelle des Industriemuseums, dem Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte. Mit einem kleinen Konzert des Lurenspielers Mario Schramm aus Ellerbek wurde der erste Tag der Elmshorner Geschichte vor dem Konrad-Struve-Haus eingeleitet.
Schaumagazin der Ortsgeschichte
Im Mittelpunkt des Tages stand das renovierte Geschichtshaus mit dem neu gestalteten Schaumagazin der Ortsgeschichte. Mit Unterstützung des Fördervereins des Industriemuseums können seither viele Schätze, die bisher im Magazin des Industriemuseums vor sich hinschlummerten, in neuen Vitrinen präsentiert werden. An einer interaktiven Medienstation erhalten die Besucher*innen Informationen zu den Museumsobjekten. Zu finden sind rund 1500 Exponate von der Steinzeit bis zum Ende des 19. Jahrhunderts.
Geschichte unmittelbar erleben
Nach dem Lurenspiel von Mario Schramm stehen die Türen offen: das neue Schaumagazin der Ortsgeschichte und die Vereinsräume von „Tru un fast“ sowie der „Vereinigung für Familienkunde“ können erkundet werden. Die „Vereinigung für Familienkunde“ beteiligt sich mit Abschriften der Kirchenbücher, einem Quiz und einem Auswandererspiel. Für die kleinen Geschichtsforscher geht es in die Steinzeit – im Garten ist ein Tipi aufgebaut und der Archäologe Holger Junker hilft beim Bau der ältesten Taschenmesser der Welt.
Gedächtnis des Landes
Auch das Stadtarchiv öffnet seine Räumlichkeiten in der Weißen Villa und präsentiert die Ausstellung „Das Gedächtnis unseres Landes: Archive in Schleswig-Holstein“. Der Eintritt ist an diesem Tag in allen beteiligten Einrichtungen frei.
Fortführung in den Folgejahren
Aufgrund der sehr positiven Resonanz wird der vom Industriemuseum Elmshorn organisierte Tag der Elmshorner Geschichte in den folgenden Jahren fortgeführt. Unter dem Motto „Elmshorn zeigt seine Vergangenheit“ präsentieren sich neben dem Industriemuseum, das Stadtarchiv und weitere Geschichtsvereine und -initiativen an verschiedenen Orten in der Stadt.
Lebendige Historie
Museum, Geschichts-Werkstatt, Archiv oder der Umgang mit historischen Stadtvierteln und Objekten – die Elmshorner Geschichte zeigt sich äußerst vielseitig und bietet zahlreiche Möglichkeiten sich zu informieren oder auch aktiv einzubringen. Das Interesse an der Elmshorner Geschichte ist groß!
Blick in die Einrichtungen
An dem Tag der Elmshorner Geschichte erhalten die unterschiedlichen Einrichtungen die Möglichkeit, sich gemeinsam der Elmshorner Bevölkerung zu präsentieren und einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. Wir zeigen die vielfältigen Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit lokaler Geschichte, um diese stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.
Seit 2010 waren mit vielfältigen Aktionen dabei:
- Industriemuseum Elmshorn
- Frauengeschichtswerkstatt Elmshorn des Industriemuseums
- Plattdeutsche Werkstatt des Industriemuseums
- Förderverein des Industriemuseums
- Geschichtswerkstatt Hainholz
- Stadtarchiv Elmshorn
- Förderverein des Stadtarchivs Elmshorn
- Heimatverein „Tru un Fast“
- Vereinigung für Familienkunde
- Freunde der Knecht‘schen Hallen
- Förderverein der MS Klostersande
- AG Stolpersteine
- Förderverein Spurensuche Pinneberg
Vorübergehende Pause
Ab dem Jahr 2017 musste der beliebte Tag der Elmshorner Geschichte leider durch räumliche Engpässe pausieren: Unter anderem Umbau der Weißen Villa, vorübergehende Nutzung des Konrad-Struve-Hauses als Standesamt und Umzug des Stadtarchivs in das neue Domizil in die Marktstraße. Erhebliche Einschränkungen ergaben sich auch durch die Corona-Pandemie.
2022 konnte endlich wieder für alle Geschichtsinteressierten ein buntes Programm mit freiem Eintritt an verschiedenen Orten in der Innenstadt geboten werden. Es gab viele Möglichkeiten, mit den Mitarbeiter*innen der Kultureinrichtungen ins Gespräch zu kommen. In den Archiven und Sammlungen werden zahlreiche Dokumente, Akten, Objekte und Bilder zur Elmshorner Geschichte aufbewahrt. Ein Erkunden lohnt sich!
Industriemuseum
Das Industriemuseum Elmshorn in der Catharinenstraße 1 bot neben der Dauerausstellung und der aktuellen Sonderausstellung „HauptSache Hut“ Informationen zum Verein „Förderverein Gegen das Vergessen – Spurensuche im Kreis Pinneberg und Umgebung 1933-1945 e.V.“ an. Außerdem konnten die Besucher*innen mit der Fotobox in der Sonderausstellung „behütete“ Selfies erstellen. Ein großer Hut- und Dekorationsfundus ist vorhanden, sodass man sich mit einzigartigen Kreationen ablichten lassen konnte.
Um jeweils 11 und um 14 Uhr bot das Industriemuseum eine Kurzführung durch die Sonderausstellung an, kostenfrei und ohne Anmeldung. Besonderes Highlight im Industriemuseum: Von 15 bis 17 Uhr servierten Schallplattensammler dem Publikum „Scheibenweise Geschichte“ mit der Lieblingsmusik aus ihrer Jugend. Musik spiegelt die Zeitgeschichte, Erinnerungen werden wach. Der Tag der Elmshorner Geschichte bildete den Auftakt für einen Schallplatten-Club im Museum.
Konrad-Struve-Haus
Im Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte in der Bismarckstraße 1 öffneten die Vereinigung für Familienkunde e. V. und der Heimatverein Tu un Fast e.V. ihre Türen. Neben der Präsentation von familienkundlichen Dokumenten sowie Stammbäumen feierte die Vereinigung für Familienkunde eine Premiere: Mithilfe der neuen Suchfunktion kann in den digitalen Beständen des Vereins gestöbert werden. Tru un Fast präsentierte seine Vereinsgeschichte.
Hier kommt die plattdeutsche Sprache nicht zu kurz: Auf dem Flohmarkt mit plattdeutschen Büchern sowie bei den Kochrezepten auf Plattdeutsch gab es allerhand zu entdecken. Außerdem war im Konrad-Struve-Haus die Außenstelle des Industriemuseums mit der interessanten Schausammlung zur vorindustriellen Ortsgeschichte zu finden. Mit Hilfe eines Ratespiels konnten die Gäste die Geheimnisse hinter typischen und kuriosen Dingen aus Alt-Elmshorn entdecken. Sachkundige Hinweise hielt die Museumsexpertin vor Ort bereit.
Stadtarchiv
Das Stadtarchiv lud in seine neuen Räumlichkeiten in der Marktstraße 16 ein. Nach einer Besichtigung des Magazins fanden die Besucher*innen hier die spannende Fotoausstellung „Anti-AKW-Demos in Elmshorn und Brokdorf im November 1976“ mit Fotos vom Fotografen der Elmshorner Nachrichten Berthold Kollschen. Außerdem stellte das Archiv sein Zeitzeug*innenprojekt vor.
MS Klostersande
Die MS „Klostersande“ hatte „Open Ship“: Bei Kaffee, Kuchen und Klönschnack an Bord konnten die Besucher*innen sehen, dass sich viel auf dem Schiff getan hat. Seit 2013 liegt das traditionsreiche Schiff wieder im Elmshorner Hafen und wird vom Förderkreis inzwischen auch für gesellige Ausfahrten genutzt.
Angesichts der positiven Resonanz wird der Tag der Elmshorner Geschichte in der Zukunft hoffentlich regelmäßig stattfinden können und das kulturelle Angebot der Stadt Elmshorn erweitern.