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Eselsbrücke

Mit besseren Bedingungen für Radler*innen sollen Pendler*innen vom Umstieg aufs Fahrrad überzeugt werden. Mit dem Projekt „Eselsbrücke" wurden zwischen dem Bahnhof und dem Gewerbegebiet „Grauer Esel" 18 Projekte für den Fahrradverkehr umgesetzt. Das Ziel: Den Radverkehrsanteil um zehn Prozent steigern.

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600 Tonnen CO2 sollen pro Jahr durch die Eselsbrücke eingespart werden. Die Veloroute schafft eine schnelle, sichere und durchgängige Radwegeverbindung zwischen der Innenstadt und dem "Grauen Esel". Davon profitieren Arbeitnehmer*innen, Besucher*innen des Krankenhauses und Menschen, die am "Grauen Esel" einkaufen oder Behördengänge erledigen wollen. Das Motto des Projekts: "Ein Brückenschlag für den Radverkehr vom Bahnhof zum Grauen Esel".

Dafür ziehen die Stadt Elmshorn und Arbeitgeber des Gewerbegebietes an einem Strang. Gemeinsam wurde unter anderem in moderne Fahrradständer mit E-Bike-Ladestationen investiert, wurde ein Fahrradverleihsystem ins Leben gerufen, wurden und werden Kreuzungen optimiert, Brücken gebaut und Trainingsfahrten angeboten.

Gefördert wird das Vorhaben durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative. Die Stadt Elmshorn ist mit Kooperationspartnern dem Förderaufruf zum Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ gefolgt und hat erfolgreich einen Förderantrag eingereicht. Unter dem Fördernamen „NKI: ESELSBRÜCKE ELMSHORN – der Brückenschlag für den Radverkehr ins Gewerbegebiet Grauer Esel“ werden die investiven Vorhaben mit einer Förderquote von 70 Prozent unterstützt. Das Förderkennzeichen des Vorhabens lautet 03KBR0033A.

Die folgenden 18 Teilprojekte wurden im Förderzeitraum umgesetzt.

Projekt 1: Fahrradverleihsystem

Das Fahrradverleihsystem in der B+R-Anlage im Bauerweg 1 ist zentrales Element der Eselsbrücke. Mit ihm wird der Graue Esel vom Bahnhof aus auch ohne eigenes Fahrrad erreichbar. Nutzer*innen können zwischen City-Rädern, Elektrofahrrädern - sogenannten Pedelecs - und Lastenrädern wählen. Die Miete erfolgt über die Internetseite www.nahsh.bike-and-park.de.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt (ASU) hatte in seiner Sitzung am 13.06.2019 die Einführung beschlossen und die entsprechenden Haushaltsmittel freigegeben.

Befragungen hatten gezeigt, dass die Betriebe und Beschäftigten am Grauen Esel ein großes Interesse an einem Fahrradverleih haben. Daher wurde die Station am Bahnhof geschaffen - zunächst nur dort, denn ein Großteil der potentiellen Nutzer*innen fährt vom Bahnhof lediglich zum Grauen Esel und zurück.

Die Ausleihstation in der B+R-Anlage Ecke Bauerweg und Panjestraße ist separat zu erreichen und hat ein eigenes Zugangssystem und eine eigene Sicherung der Räder. Außer Pendler*innen steht das Verleihsystem auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Aktuell stehen insgesamt 30 Fahrräder bereit - geeignete Kompakt- und Stadträder, Pedelecs und ein Lastenpedelec.

Die Leihräder, das Buchungssystem und die Fahrradsicherung wurden von der Stadt Elmshorn angeschafft. Die Brücke Elmshorn kümmert sich als Projektpartner um die Betreuung des Verleihsystems. Davon profitieren auch die Nutzer*innen: Da es sich um einen gemeinnützigen Verein handelt, arbeitet das System lediglich kostendeckend; ein Gewinn soll nicht erzielt werden. Die Aufnahme des Regelbetriebs ist im August 2021 erfolgt.

Projekt 2: Fahrradständer mit E-Ladestation

An mehreren Standorten im Fördergebiet wurden neue Fahrradsttellplätze (mit Reparaturstationen an drei Standorten) geschaffen, insgesamt 155 freie Stellplätze an fünf Standorten (Neue Radstation am Bauerweg, am Zugang zum Gleis 1, vor der Firma Autoliv, vor dem Kino und vor dem Kreishaus). Insgesamt wurden rund 41.000 Euro in dieses Projekt investiert; 29.000 Euro dieser Summe wurden mit Fördergeldern des Bundes finanziert.

Beteiligt sind die Stadt Elmshorn und die Projektpartner „Brücke Elmshorn“, die Firma Autoliv, der Kreis Pinneberg und EMV Immobilien. Seit Herbst 2019 sind alle Fahrradständer fertiggestellt.

Projekt 3: Neues Fahrradparkhaus am Bahnhof


Auf der Ostseite des Bahnhofs am Bauerweg/Ecke Panjestraße – wo früher Rabes Hotel stand – ist am 14. August 2020 mit unmittelbarer Nähe zu den Bahnsteigen die neue Radstation eröffnet worden.

Die auf der anderen Bahnhofsseite vorhandene Radstation ist überlastet, weiterer Bedarf ist da. Deshalb konnten 160 zusätzliche überdachte und durch Zugangskontrollen sichere Stellplätze geschaffen werden. Betreiber der Anlage wird die Brücke Elmshorn e. V. Die Mitarbeiter*innen vor Ort werden außerdem den Service der Fahrradwerkstatt anbieten.

Projekt 4: Querungshilfe auf dem Mühlendamm

Der Mühlendamm ist als vierspurige Straße mit hohem Verkehrsaufkommen schwer zu überqueren. Da er Bestandteil der Veloroute 8 ist, sollte hier eine Querungshilfe entstehen. Diese wurde bereits 2011 im Veloroutenkonzept empfohlen und sollte im direkten Verlauf der neu geplanten Veloroute „Eselsbrücke“ liegen.

Die Gestaltung der Querungshilfe wurde von den Politiker*innen des Ausschusses für kommunale Dienstleister (AKD) abgelehnt.

Projekt 5: Fahrradstraße Peter-Meyn-Straße

Dass der Anteil des Fahrradverkehrs in der Peter-Meyn-Straße – einer Tempo-30-Zone – hoch ist, wurde durch eine Radverkehrszählung im Sommer 2018 bestätigt. Die Straßenverkehrsbehörde hat mit ihrer Anordnung diese Straße jetzt zu einer Fahrradstraße erklärt. Dazu wurden entsprechende Verkehrsschilder aufgestellt. Darüber hinaus werden Piktogramme „Radfahrer“ an drei Stellen markiert.

Projekt 6: Optimierung Kreuzung Hamburger Straße / Langelohe

Radfahrer*innen sollen die Kreuzung Hamburger Straße / Langelohe besser überfahren können. Dafür wird geprüft, wie die Situation optimiert werden kann.

Zurzeit wird die Bundesstraße 431 (Hamburger Straße) in Elmshorn in mehreren Bauabschnitten erneuert. Auch der Abschnitt zwischen Hainholzer Damm und Langelohe wird saniert. Verbessert werden soll dabei auch die Radverkehrsführung. Etwa durch die Begradigung von Furten an Straßeneinmündungen, in denen Fahrradfahrer aus dem Sichtfeld der Autofahrer zu verschwinden drohen. Auch die Schaffung von Aufstellflächen an Kreuzungen und die Verbesserung der Ampelschaltungen wird geprüft.

Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist von den Planungen des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr (LBV) abhängig, der für die B431 zuständig ist. Auch die Höhe der Kosten steht noch nicht fest. Klar ist jedoch: Die Bauarbeiten werden nicht rechtzeitig erfolgen, sodass keine Fördergelder eingeworben werden können. Dennoch ist das Projekt Teil der Eselsbrücke.

Projekt 7: Verbindung Adenauerdamm / Hinterstraße

Freie Fahrt zwischen der Sackgasse Hinterstraße und der Kreuzung Hamburger Straße / Langelohe / Adenauerdamm: Die Barriere zwischen den beiden Straßen ist abgebaut worden; eine Bordsteinabsenkung wurde geschaffen, um den Wechsel von der Straße auf den Rad- und Gehweg zu erleichtern. Granitpoller, die den Weg versperrten, wurden entfernt und durch einen rot-weißen Poller ersetzt. Außerdem wurde der Übergang zum Adenauerdamm übersichtlicher gestaltet und der Bordstein am Adenauerdamm abgesenkt, um einen Wechsel der Straßenseite zu erleichtern. Zusätzlich wurde die Hinterstraße jetzt als Fahrradstraße eingerichtet. Eine gute Möglichkeit, um auf dem Weg zum Grauen Esel einen Teil der vielbefahrenen Hamburger Straße ruhiger und sicherer zu umfahren.

Projekt 8: Neuer Radweg / Radfahrstreifen Lise-Meitner-Straße

In der Lise-Meitner-Straße ist der Radverkehr komfortabler geworden: Im Dezember 2019 wurde die Straße umgebaut. Auf der östlichen Seite ist der Parkstreifen entfallen und durch einen Radweg ersetzt worden. Auf der westlichen Seite wurde der vorhandene Gehweg zu einem gemeinsamen Geh- und Radweg verbreitert. Außerdem wurde der Einmündungsbereich in die Kurt-Wagener-Straße durch den Bau eines Mini-Kreisels entschärft. Die Maßnahmen wurden mit 70 Prozent gefördert.

Projekt 9: Radverkehrsanlagen Hans-Böckler-Straße / Agnes-Karll-Allee

Radfahrer*innen haben in der Hans-Böckler-Straße einen eigenen Bereich erhalten. Auf einer Breite von 1,5 bis 2 Metern wird einseitig ein Radfahrstreifen realisiert. Damit soll die Straße sicherer werden. Dazu trägt außerdem der Umbau des Einmündungsbereiches in die Daimlerstraße in einen Mini-Kreisel mit 20 Metern Durchmesser bei. Die in diesem Zuge stattfindenden Kanalarbeiten sollen im Frühjahr 2021 fertiggestellt werden.

Bereits 2018 wurde die Westseite des Radwegs an der Agnes-Karll-Allee saniert und auf 1,5 Meter verbreitert.

Projekt 10: Optimierung Radverkehrsführung Daimlerstraße / Kurt-Wagener-Straße

Die Einmündungsbereiche in die Daimlerstraße sowie die Kurt-Wagener-Straße wurden durch Markierungsarbeiten im Straßenraum verbessert. Detaillierte Planungen für eine Veränderung wurden bereits begonnen. Letztendlich wird der Ausschuss für kommunale Dienstleister (AKD) über mögliche Maßnahmen entscheiden.

Der Ausschuss für kommunale Dienstleister hat auch den Projektbeschluss für die Mini-Kreisel an den Einmündungen Lise-Meitner- in die Kurt-Wagener-Straße und Hans-Böckler- in die Daimlerstraße gefasst, beide Maßnahmen wurden erfolgreich umgesetzt.

Projekt 11: Kampagne „Blickwinkel"

Der so genannte „tote Winkel“ ist eine Gefahr im Straßenverkehr: Er beschreibt den Bereich, den Fahrer von Lkw, Bussen und anderen großen Fahrzeugen nicht einsehen können.

Um diese Gefahr für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen gleichermaßen zu entschärfen, kooperieren die Firma Autoliv, die Stadt Elmshorn und die Polizei. An Kreuzungen und Ampelanlagen sollen Spiegel angebracht werden, mit denen der „tote Winkel“ sichtbar gemacht wird.

Vor der Umsetzung müssen Hauftungsfragen geprüft werden.

Projekt 12: Beschilderung Veloroute Eselsbrücke

Mit Wegweisern wurde die neue Veloroute Eselsbrücke ausgeschildert, nachdem die letzten baulichen Veränderungen fertiggestellt wurden. Zur Einweihung im Frühjahr 2020 hat außerdem der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) Testfahrten auf der Strecke angeboten. Und damit möglichst viele Radler motiviert werden, diese neue Route zu nutzen, erhöhen zusätzlich zur Öffentlichkeitsarbeit Flyer und zeitweilige Fahrbahnmarkierungen sowie die Beschilderung den Bekanntheitsgrad.

Von den Gesamtkosten für die Beschilderung (etwa 8.000 Euro) trägt die Stadt Elmshorn einen Eigenanteil von etwa 2.400 Euro.

Projekt 13: Neue Brücke im Steindammpark

Die abgerissene Brücke im Steindammpark in Richtung des Mühlendamms wurde zu Jahresbeginn 2018 ersetzt. Ohne sie hätte in der Veloroute Eselsbrücke eine Lücke geklafft.

Damit nicht wieder nach 30 Jahren die Brücke marode ist, wurde diesmal eine Aluminiumkonstruktion gewählt – und die wird voraussichtlich 80 Jahre halten.

Zu den Baukosten von etwa 125.000 Euro hat der Fördergeldgeber etwa 88.000 Euro beigesteuert. Mit Abschluss der rund drei Monate dauernden Bauarbeiten ist das erste Teilprojekt der Eselsbrücke jetzt uneingeschränkt nutzbar.

Projekt 14: Mobile Fahrradwerkstatt

Ein Platten – und das ausgerechnet auf dem Weg zur Arbeit? Kein Problem. In regelmäßigen Abständen kann eine Werkstatt in die Betriebe des Gewerbegebiets kommen und die Räder der Mitarbeiter*innen während der Arbeitszeit warten oder auch reparieren. Damit ist ein defektes Fahrrad kein Grund mehr für den Umstieg aufs Auto. Entstehende Kosten tragen Unternehmen und Mitarbeiter*innen. Wann es los geht, steht noch nicht fest.

Projekt 15: Dokumentation Ist-Zustand


Um Verbesserungspotentiale erkennen zu können, muss zunächst die aktuelle Situation dokumentiert werden. Was ist an Nutzungen und Angeboten schon vorhanden, wo steckt Gefahrenpotential, was ist ausbaufähig? Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub ADFC überprüft das Fördergebiet der Eselsbrücke auf diese Gesichtspunkte hin. Gemeinsam mit der Stadt Elmshorn werden die erhobenen Daten analysiert und Schlussfolgerungen daraus gezogen. Begonnen hat diese Aktion im Herbst 2017.

Projekt 16: Fahrradstellplätze bei Autoliv

Als großer Arbeitgeber will die Firma Autoliv Vorbild sein und in ihre Umwelt- und Sicherheitsstrategie investieren. 2018 wurden für Mitarbeitende und Besucher*innen 70 öffentlich zugängliche, überdachte Fahrradstellplätze geschaffen.

Projekt 17: Trainings- und Übungsfahrten des ADFC

Mit Trainings- und Übungsfahrten will der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) den Bekanntheitsgrad der neuen Veloroute „Eselsbrücke“ erhöhen. Das Angebot beinhaltet auch Workshops zum richtigen Verhalten im Straßenverkehr und zu Verkehrsregeln – insbesondere Menschen, die das Fahrrad als Transportmittel neu entdecken oder nach langer Zeit wieder aufs Rad umsteigen, können mit diesen Workshops ein höheres Sicherheitsgefühl erhalten. Die Aktion richtet sich jedoch auch an alle, die den Streckenverlauf der „Eselsbrücke“ besser kennenlernen wollen.

Projekt 18: Erfolgskontrolle

Nach der Umsetzung der Eselsbrücke soll geprüft werden, ob der Brückenschlag für den Radverkehr tatsächlich geglückt ist: In Zusammenarbeit mit der Firma Autoliv und der Polizei wird die Stadt Elmshorn nach Abschluss aller Maßnahmen eine Erfolgsmessung anstoßen. Hierfür werden Verkehrszählungen und Befragungen von Nutzer*innen angestrebt.

Autor: Herr Pietrucha, Stadt Elmshorn 
Autor*in: Herr Pietrucha, Stadt Elmshorn