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Sandberg 109

Das Hallenhaus Sandberg 109. Das reetgedeckte Wohnhaus am Sandberg 109 verfügt über einen Baukern von 1697. Es handelt sich um ein Vierfachhallenhaus.

Weiterentwicklung von Langhäusern

Hallenhäuser sind Wohnstallhäuser, die sich aus den Langhäusern weiterentwickelt haben, in denen Mensch und Tier eng zusammenwohnten. Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert waren sie in der Norddeutschen Tiefebene weit verbreitet.

Nutzung der Räume

Mit der Zeit wurden immer mehr Wohnräume von den Stallungen abgeteilt – Schlafkammern der Bauernfamilie, Kammern für Mägde und Knechte, Stuben und Küche. Es lassen sich Zwei-, Drei- und Vierständerbauweisen unterscheiden, deren hohes Dach von einem inneren Gerüst getragen wird. Bei einem Vierständerhaus gehören zwei Ständerreihen zu den inneren Deelenwänden und zwei zu den Außenwänden.

Erneuerung der Außenwände

Die Außenwände des Hauses wurden massiv erneuert, nur die Wohnteilgiebelseite verfügt noch über Fachwerk. Der Giebel ist verschalt und dabei zweimal leicht vorgekragt. Besondere Details, wie kleine profilierte Konsolen mit Zahnschnittfries in der Giebelverbretterung verweisen auf sorgfältiges Handwerk. Eine Inschrift lautet „Soli deo Gloria / Hans Krohn Anno 1776“. In diesem Jahr entstand eine Utbaustube, deren Ausstattung in Teilen noch existiert: Stubentür, getäfelte Innenwände und Wandkacheln.

Schiffer und Ewerführer

In früheren Jahrhunderten lebten in diesem Haus Schiffer beziehungsweise Ewerführer. Noch für 1860 ist als Besitzer der Ewerführer Johann Thormählen ausgewiesen. Er lebte hier mit seiner Ehefrau und sechs Kindern sowie einer Arbeiterfamilie und einer Witwe.

Autor*in: Christiane Wehrmann