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Datum: 15.03.2024

Stadt Elmshorn verleiht drei Verdienstmedaillen

Drei prägende Persönlichkeiten aus dem Tierschutz, dem Naturschutz und der Kultur haben bei einem Festakt am Freitag, 8. März 2024, im Haus 13 die Verdienstmedaille der Stadt Elmshorn erhalten: Brigitte Maeder für ihre Verdienste um das Elmshorner Tierheim, Hans Helmut Dürnberg für seine herausragenden Leistungen im NABU (Naturschutzbund) Elmshorn und Raimar Neufeldt für das Gesamtkunstwerk Dittchenbühne. Sie zählen damit zu einem erlesenen Kreis, denn seit 1963 wurde die Verdienstmedaille erst 48-mal verliehen.

„Alle drei führen große Vereine und sind für viele von uns große Vorbilder“, so Bürgervorsteher und Laudator Andreas Hahn. Er überreichte gemeinsam mit Oberbürgermeister Volker Hatje die Verdienstmedaillen, Ehrenurkunden und Blumensträuße. Musiker Matthias Monka aus Bremen steuerte bekannte und selbst komponierte Lieder bei.

Brigitte Maeder: Ein Herz für Tiere

Brigitte Maeder ist seit 16 Jahren Vorsitzende des rund 800 Mitglieder starken Tierschutzvereins Elmshorn und Umgebung e. V. Zuvor war die Mathematik- und Geografie-Lehrerin bereits vier Jahre als stellvertretende Vorsitzende tätig.

Der Verein betreibt das Elmshorner Tierheim, das jedes Jahr mehr als 900 Neuaufnahmen verzeichnet. „Das sind fast drei pro Tag und die Verweildauer wird immer länger“, so Hahn. 16 hauptamtliche Mitarbeitende und mehr als 100 ehrenamtliche Kräfte kümmern sich rund um die Uhr um die verschiedenen Tiere, die aus den Kreisen Pinneberg und Steinburg aufgenommen werden.

Organisationstalent

Für den Betrieb muss Maeders Verein jedes Jahr rund 250.000 Euro Spenden einsammeln. Insgesamt beträgt das Budget 800.000 Euro. „Dieses mittelständische Unternehmen wird ehrenamtlich geführt – was für eine Aufgabe“, unterstreicht Hahn. Das funktioniere nur dank des Organisationstalents und der Motivationskünste von Brigitte Maeder, betont er. „Ich glaube, ihre Liebe zu den Tieren überlagert alles“, sagt Hahn.

Erneute Erweiterung angeschoben

Maeder hat auch das neueste Bauvorhaben zur Erweiterung des Tierheims angeschoben: „Wir können dank dreier Erbschaften in vier Jahren mehr als eine Million Euro in Elmshorn investieren“, sagt sie und ergänzt: „Es gibt immer neue Anforderungen und aktuell brauchen wir dringend mehr Platz.“

Das Tierheim habe noch immer mit den Folgen der Corona-Zeit zu tun, als unüberlegt Tiere angeschafft wurden, die ihre Besitzerinnen und Besitzer jetzt wieder loswerden wollen.

"Fühle mich sehr geehrt"

Zur Verdienstmedaille sagt Maeder: „Ich fühle mich sehr geehrt und bin auch sehr dankbar, aber ich kann sie nur exemplarisch für alle entgegennehmen, die sich in der Stadtgesellschaft engagieren. Es gibt unendlich viele Bereiche für ein ehrenamtliches Engagement.“

Hans Helmut Dürnberg: Klare Kante für den Naturschutz

Hans Helmut Dürnberg hat 1974 den NABU (Naturschutzbund) Elmshorn mitgegründet und ist seitdem auch dessen Vorsitzender. Heute hat der Verein über 1.200 Mitglieder und plant eine große Feier zum 50. Jubiläum im Herbst.

„Ihr erwerbt und verpachtet Flächen und betreut Flächen im Sinne des Naturschutzes“, beschreibt Hahn einen Großteil der Vereinstätigkeit. Selbst aktiv sind die Mitglieder zum Beispiel am alten Bahndamm in Elmshorn, in der Krückauniederung zwischen Elmshorn und Barmstedt oder im Gebiet zwischen Elbe und Pinnaumündung.

Praktischer Arbeitseinsätze

Speziell mit Dürnberg verknüpft Hahn zudem den aktiven Kampf gegen eingewanderte Pflanzen wie die Herkulesstaude oder Traubenkirsche und das Anbringen von Nisthilfen für Brutvögel. „Das bedeutet an jedem Wochenende praktischen Arbeitseinsatz“, so Hahn. Fragt man sein NABU-Team, beschreibt dieses den ehemaligen Schulleiter als „unbequem“, „konfliktfreudig“, „offen“, „immer mit vollem Einsatz dabei“ und „man kennt ihn nur in Gummistiefeln.“

Vorbild für andere

"Am häufigsten kommt aber: Er ist ein Vorbild für alle anderen“, hebt Hahn hervor, der auch an Dürnbergs zwischenzeitliches Engagement in einer Elmshorner Wählergemeinschaft, seine Kritik an Windrädern aus Vogelschutzgründen und seine jahrzehntelange Tätigkeit im Deutschen Bund für Vogelschutz erinnerte.

Teil eines Teams

Der Geehrte selbst sieht sich als Teil des Teams: „So lange ich noch gewählt werde, mache ich gerne weiter.“ Bequem sei er nicht, sagt er über sich selbst. „Aber das kannst du als Naturschützer auch nicht sein“, so Dürnberg und ergänzt: „Natürlich hat Naturschutz in einer so dicht besiedelten Stadt wie Elmshorn Grenzen, aber es gibt da schon noch Luft nach oben.“

Raimar Neufeldt: Lebenswerk Forum Baltikum – Dittchenbühne e. V.

1982 hat Raimar Neufeldt den Verein Forum Baltikum – Dittchenbühne gegründet. Seitdem sitzt der heute 80-Jährige ihm auch vor. Der Verein zählt rund 700 Mitglieder, unzählige ehrenamtlich Engagierte und drei hauptamtliche Kräfte.

„Eines war ihm immer besonders wichtig zu betonen“, so Hahn: „Was wir brauchen ist ein gutes, friedvolles Verhältnis der Menschen untereinander – besonders Richtung Osten.“ In diesem Sinne organisierte Neufeldt unter anderem mehr als 30 Theatertourneen bis nach Murmansk, 60 Stücke, die in Elmshorn aufgeführt wurden und humanitäre Hilfe nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.

Menschen verbinden

Die Dittchenbühne samt angeschlossener Kita Storchennest dient als Stadtteilzentrum, betreibt ein Mehrgenerationenhaus, bietet eine Bühne mit über 100 Zuschauerplätzen und unterstützt die Förderung und Integration von Spätaussiedlern und anderen Menschen mit Migrationshintergrund. „Die Leistungen erinnern an die einer Volkshochschule einer mittelgroßen Stadt“, so Hahn. „Das reicht bis zu einem Weihnachtsmannservice.“

Gewaltiges Lebenswerk

Hochrangige Personen aus der Politik und des deutschen Hochadels sowie Botschafterinnen und Botschafter aus den Ostsee-Anrainerstaaten haben bereits an der baltischen Tafelrunde teilgenommen, betont Hahn. Das sei aber nur ein ganz kleiner Teil des ganz gewaltigen Lebenswerks von Raimar Neufeldt. „Ohne dich als ständigen Ideengeber und Motivator wäre das so nicht gelungen“, attestiert Hahn.

Neuestes Projekt

Das neueste Projekt ist die Erweiterung der Kita. Und dass es dem 80-Jährigen auch weiterhin nicht an Einsatz mangelt, zeigt wie er seinen Geburtstag verbracht hat: „Auf der Bühne bei der Premiere des Stücks ,Der Zauberer Gottes‘ vor ausverkauftem Haus“, so Hahn.

Frau Neufeldt als große Stütze

Neufeldt: „Ohne die vielen Ehrenamtlichen könnten wir das Ganze nicht machen!“ Für ihn persönlich war vor allem seine Frau eine große Stütze. Mit ihr zusammen gründete er das Zentrum: „Wir waren beide ehrenamtliche Jugendleiter, haben beide einen pädagogischen Beruf ausgeübt und das dann im Theater und Kindergarten zusammengeführt“, erinnert sich Neufeldt.

Der Erfolg spiegelt sich für ihn unter anderem im Weihnachtsmärchen für Kinder wider. Allein im vergangenen Jahr kamen 3.500 Gäste zu den Aufführungen.