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© Burkhard Voelz
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Datum: 24.07.2023

Stadtführung gewährt Erwachsenen Einblicke in die Kinderstadt

Eigentlich sind Erwachsene in der Sommerferien-Kinderstadt Utopia, die vom 17. bis 28. Juli 2023 auf dem Gelände der Bismarckschule Elmshorn stattfindet, tabu. Nur donnerstags gewähren die jungen Bewohner*innen ihnen bei Stadtführungen ausnahmsweise Einblicke. Dabei wird klar: Hier wuselt das Leben.

Im Krankenhaus werden Spritzen gesetzt und Verbände gewickelt, die Polizei hat einen Dieb geschnappt, vor der Pizzeria Utopi(zz)a steht eine längere Schlange und bei den Stadtwerken wird an Windrädern und E-Autos getüftelt. Findige Selbstständige erarbeiten sich durch Glücksspiel, Süßigkeiten-Verkauf und Co. einen gewissen Wohlstand, während das Stadtparlament den Steuersatz festsetzt, Mindestlohn und Arbeitslosengeld einführt.

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„Das macht mega Spaß“, sagt Lone, eine von 160 Kindern, die in der ersten Woche in der Kinderstadt lebten. Sie berichtet im Presseteam über die neuesten Utopia-Nachrichten.

Anheuern in der Cocktail-Bar oder der Flip Flop Fabrik

Wie das Zusammenleben und die Selbstorganisation in Utopia ablaufen, erläutern die beiden Stadtführerinnen Shannon und Sonam vom Stadtmarketing der Kinderstadt: Zweimal am Tag können sich die Kinder im Jobcenter für eine neue Arbeitsstelle bewerben und damit Topis verdienen. Topi ist die Kinderstadt-Währung. Arbeitsplätze bieten zum Beispiel die Semmelhaack-Immobilienvermittlung, die Sparkasse, die Cocktail-Bar, die Post oder die Flip Flop Fabrik. Alternativ machen sich die Kinder selbstständig, so wie Louis und seine Freunde. „Wir haben eine Lotterie gemacht, bei der es zehn Topis zu gewinnen gab und mit der wir 100 Topis eingenommen haben“, sagt er. Sein so verdientes Geld trägt der Elfjährige lieber in bar bei sich – auf dem Bankkonto müsste er zu viele Steuern zahlen, findet er.

Stadtparlament beschließt Arbeitslosengeld

Da es mehr Kinder als Arbeitsplätze gibt, herrscht auch in Utopia Arbeitslosigkeit. „Wir haben ein Arbeitslosenzelt, an dem sich die Arbeitslosen treffen und Unternehmen mit freien Stellen gucken können, mit wem sie die besetzen können“, erklärt Laura vom Betreuungsteam. Wer keinen Job ergattern konnte, obwohl er arbeitswillig war, bekommt Arbeitslosengeld ausgezahlt. Das hat das gewählte Stadtparlament festgelegt. Der aktuell festgesetzte Betrag liegt bei zwei Topis, der ebenfalls eingeführte Mindestlohn bei vier Topis – wobei darauf noch Steuern fällig werden.

Freizeitvergnügungen bieten Abwechslung

Natürlich besteht das Leben nicht nur aus Arbeit. Deswegen können sich die Kinderstadt-Bürger*innen auch Freizeitvergnügungen wie Massagen, Museums- und Phänotopiabesuchen oder Cocktails widmen, die von anderen angeboten werden. Oder sie gehen in die Spielecke, die vom Team der Mobilen Spielplatzbetreuung (MobS) betrieben wird.

Viele Partner an Bord

Die Teilnehmenden der ersten Stadtführung waren am Ende beeindruckt von dem, was die 160 Sieben- bis 13-Jährigen sich in ihrem Utopia aufgebaut haben. Sie finden: Die Kinderstadt ist ein voller Erfolg. Ermöglicht haben das die vielen Partner*innen, die sich finanziell und aktiv vor Ort beteiligen. Mit dabei sind zum Beispiel das THW, das Deutsche Rote Kreuz, das Team Kinder- und Jugendarbeit der Stadt, die Stadtwerke Elmshorn, das Semmelhaack Wohnungsunternehmen, die Sparkasse Elmshorn und die Familienbildungsstätte. Und auch die Bürgerstiftung Elmshorn, die Backauf Computer GmbH, DAS Futterhaus und die Gemeinschaftsaktion „SH – Land für Kinder“ des Landes Schleswig-Holstein und des Deutschen Kinderhilfswerks unterstützen die Kinderstadt kräftig.

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